Ein ganzer Monat Segeln…

Der Oktober im Rückblick… von Dani Kreutzburg

Ob mit dem Dickschiff oder der Jolle, beim Segeln gibt es vieles zu erleben.

Dänische Südsee… Bei schönstem Wetter (einigen von der Crew war es ein bisschen zu kalt) starten wir in Kiel. Ziel ist zunächst das wunderschöne Kappeln. Nach einigen Kreisen die wir im Hafenbecken zogen und die Angler verärgerten, legte unser Skipper perfekt römisch-katholisch an. Das Anlegebier war gesichert. Auch der GSC-Stander fand seinen Platz unter der Backbordsaling. Nach einem geselligen Abend im Hafen, liefen wir am nächsten Tag aus. Der Wind gab unseren Kurs vor und einen Tag später legten wir in Marstal an. Ein zweiter Tag unter Motor stand bevor und Rolf hatte gut für den abendlichen Spaß in Form von Grappa vorgesorgt. Der Abend verlief feucht-fröhlich, so das am nächsten Tag kurzerhand die Winsch zu einem bequemen Dösplatz von mir auserkoren wurde. Ærøskøbing war unser nächster Hafen, so leer wie nie zuvor. Das Anlegemanöver konnte stressfrei seinen Lauf nehmen. Am nächsten Tag stand das Treffen mit den GSC Mädels und Jungs in Faarborg an. Bei 26 Grad, unter Deck und diversen Getränken heizte die Elan 38 schnell ein. Gemeinsames Auslaufen unter Motor bescherte viele schöne Fotos. Vor Faaborg trennten sich die Wege und als die Salona Segel setzte,zog sie davon. Unser Ziel war Sonderborg. Die Nacht war unruhig und als ich morgens unserem Skipper auf dem Weg zu den Sanitäranlagen begegnete, meine Mütze festhaltend, war klar … es wird ungemütlich. Wir liefen aus und es wurde noch deutlich stürmischer als die Tage zuvor. Kappeln, wo es uns so gut gefallen hatte, da wollten wir hin. Alles sah gut aus, die Schleimündung in Sicht. Böen mit 36kn drückten ins Segel und wir beschlossen zu reffen, dabei passierte es. Eine gerissene Reffleine der Genua und ein Motorausfall ließen Unruhe aufkommen. Was tun?!? Nachdem die Genua geborgen war, kreuzten wir knappe zwei Stunden vor Olpenitz. Die Schlei Mündung sahen wir an diesem Tag oft. Auch die markante Baumreihe, die zuvor eine Freude war… an diesem Tag wurde sie uns etwas madig. Schließlich fiel die Entscheidung nach Olpenitz in den Hafen zu laufen. Birgit lag auf den Knien im Motorraum um den Motor am laufen zu halten. Rolf, Joachim und ich navigierten das Schiff um unbeschadet anzulegen. Geglückt! Der nächste Tag stand an. Joachim und Rolf machten die Genua wieder flott und wir segelten bei schönen Wetter in den Heimathafen. Das Anlegebier schmeckte zehn Mal mehr als alle vorherigen und wir waren glücklich und zufrieden.

Ein Wochenende später ging es mit den Jollen zum Steinhuder Meer.

Hier war klar, es wird ein anderes Segeln als auf dem Dickschiff. Aber zunächst: Boote abriggen, verladen und verzurren. Für nur ein Wochenende ein großer Aufwand. Zwei Finns mussten im Doppeltrailer untergebracht werden, das heißt bei unserem Gespann: Ein Finn muss nach oben gewuchtet werden. Helfende Hände sind am Kiessee meist da, aber ab und an muss man noch einen Jogger bei seiner abendlichen Runde am Kiessee wegfangen. Ein letzter Kraftakt und der Hänger wurde ans Auto angehängt. Nach 1 1-/2 Stunden Fahrt kommen wir im Hannoverschen Yacht Club an. Hier beziehen wir unsere Zimmer, die wir Dank eines guten Freundes dort nutzen konnten und verbringen einen geselligen Abend im Club. Die Sorge die wir bezüglich niedrigen Wasserstandes noch 2 Wochen zuvor hatten, wurde uns genommen. Die P- Bootregatta wurde vom Dümmer (zu wenig Wasser) ans Steinhuder Meer verlegt. Und somit war fehlendes Wasser kein Problem. Der nächsten Morgen: Boote abladen, aufriggen, ein Besuch im Segelladen und dann ging es in den Neopren- bzw. Trockenanzug. Entgegengesetzt zur Wettervorhersage, blieb es trocken von Oben und es herrschte schönes Segelwetter. Ein nasser Hintern, Schlick in den Stiefeln und der dazugehörige Geruch waren aber schon beim slippen vorprogrammiert. Dennoch hatten wir mit unseren kleinen Jollen eine Menge Spaß und wunderten uns, wie langsam der Ausflugsdampfer nach Wilhelmstein unterwegs ist. Und bei niedrigem Wasserstand und Steinen in der Hafeneinfahrt weiß sich ein Jollensegler zu helfen. Schwert hoch, dann schafft man es auch ohne Probleme zurück in den Hafen.

Absegeln des SHS ab Heiligenhafen.

Unser Kooperationspartner SHS lädt zum Absegeln ein. Schnell waren neun GSC- Mitglieder gemeldet, das Windhundprinzip kennen wir ja schließlich von den Clubregatten 😉

Donnerstag spät nachmittags reisten wir an. Im „Altdeutschen“ wurde das Wochenende eingeleitet. Die Crews lernten sich kennen und der Ablauf für die weiteren Tage wurde von Oli Bruns bekanntgegeben. Auslaufen Freitag morgens noch vor Sonnenaufgang. Ein Kängurustart, die Startzeiten wurden an Hand der Yartstickzahl vorgegeben. Es gilt, wer als erster Rund Fehmarn in Orth ankommt, ist auch erster. ALLERDINGS!! Gibt es die Motorstunden, die einem einen Strich durch die Rechnung machen können. Motorstunden/-minuten werden als Strafzeit oben drauf gepackt. Schließlich sind wir ja Segler ;-)… es blieb also spannend. Den Abend verbrachten die Crews an Bord, gingen Essen und/oder man traf sich im „Kap Orth“ bei Regina. Bei Guter Musik, zu der lauthals mitgesungen wurde und einem Ständchen von Heinrich auf seiner Trompete, trank man Bier, Wein, Gammeldansk und Orthadilla. Der ein oder andere legte auch ein kleine Tanzeinlage ein. Samstag stand die Tonnenschau bevor. Eine Regatta die man nicht Regatta nennt 😉 Anschließend gab es ein Mann über Bord Manöver was von dem jeweils unerfahrensten aus der Crew gefahren werden musste. Gut das es nur Fender waren die geborgen werden mussten, denn sonst wären zahlreiche Leichen zu beklagen gewesen. Zurück im Hafen mussten die Crews Fragen beantworten. Diesmal stand Wetterkunde auf dem Plan, was meinerseits zu ziemlichem Kopfzerbrechen führte. Traditionell gab es dann am Abend beim örtlichen Griechen die Siegerehrung der Veranstaltung. Dem 1. Platz winkte eine Woche auf dem Vereinsschiff “Bine Gasmann“. Sonntag ging es zurück nach Heiligenhafen. Ein kleiner Stau an der Tankstelle, das letzte Anlegemanöver, das Boot klar Schiff machen und erschöpft aber zufrieden unsere Sachen vom Schiff ins Auto verfrachten. Verabschiedung von der Crew, mit der wir einen super Saisonabschluss und ein tolles Wochenende mit vielen Eindrücken erlebt haben.

Fazit: Wenn du das Segeln als dein Hobby auserkoren hast… du wirst es lieben. Egal ob Dickschiff oder Jolle…Beides ist dem Wind unterlegen.

Du kannst den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen“

PS: Wer ebenfalls in der letzten Zeit spannende Segeltage hatte, ist gerne eingeladen Törn- oder Regattaberichte zu teilen 😉